Begleiterscheinungen

Heisse Gasaustritte

Die häufigste Form von heissen Gasaustritten sind die Fumarolen. Da der Wasserdampf im isländischen Klima sehr schnell kondensiert, sind die entstehenden Dämpfe sehr gut erkennbar. Sie sind je nach Beschaffenheit des Erdinneren und der Austrittsstelle grossflächig oder punktuell und je nach Druck von unten sehr gemächlich oder äusserst intensiv.

   
 Abb.54: Fumarolen in der Region des Kraftwerks Hengill  Abb.55: Fumarolen in Kerlingarfjoll
   
 Abb.56: Fumarolen in der Region von Hveragerdi  Abb.57: Fumarole in Hveravellir

   

Solfataren sind aufgrund der gelben Schwefelablagerungen von Fumarolen gut zu unterscheiden. Der Schwefel lagert sich häufig auch nadelförmig ab (vgl. Abb.58). Je nach Zusammensetzung der austretenden Gase und des Gesteins entstehen verschiedenfarbige Gebilde. Ein äusserst schönes Beispiel dafür ist der Brennistein in Landmannalaugar (vgl. Abb.60).

   
 Abb.58: Schwefelkristalle  Abb.59: Schwefelablagerungen
   
 Abb.60: farbiger Brennistein in Landmannalaugar  Abb.61 farbiger Stein in Landmannalaugar

Heisse Quellen

Auch heisse Quellen sind in Island sehr häufig, es soll deren 600 grössere geben. Mit den kleineren Quellen steigt die Zahl in die Tausenden, wobei natürlich Quellen auch versiegen oder irgendwo neue Quellen entstehen. Lösung von Gestein, Schlammtöpfe mit Schwefel.

   
 Abb.62: Heisse, sprudelnde Quelle in der Region Hveragerdi  Abb.63: Sprudelnder Schlammtopf in der Region Hveragerdi
   
 Abb.64: Schlammtopf in Namafjall  Abb.65: Ausgetrockneter Schlammtopf in Namafjall

 

   
 

Geysir

Die für viele Menschen attraktivste Form einer Begleiterscheinung ist der Geysir. Er ist nicht sehr häufig, da die Anordnung der Hohlräume im Erdinneren ganz spezielle Kriterien erfüllen muss. Der Name Geysir stammt von der südisländischen Springquelle namens Geysir („hervorquellen“), welche vor allem bis Ende des 19.Jh. sehr aktiv war. Im 20.Jh. brachte man den Geysir mit Hilfe von Seife wieder öfters zum Ausbrechen, bis dieses Hilfsmittel aus Umweltschutzgründen 1992 in Island verboten wurde. Erfunden hatte diese Technik übrigens ein Chinese im Yellowstone Nationalpark in den USA. Der Geysir bricht heute sehr selten aus, dafür ist sein Nachbar Strokkur sehr aktiv: alle ca. 10min (Stand Sommer 2008) schiesst eine 20 – 30 Fontäne in die Höhe, anschliessend fliesst das Wasser wieder in den Schlund zurück. Der Ausbruch kündigt sich jeweils mit dem Entstehen einer riesigen Wasserblase an (vgl. Abb.67).

   
 Abb.66: Geysir Strokkur in enier Ruhephase  Abb.67: kurz vor dem Ausbruch
   
 Abb.68: Ausbruch  Abb.69: Ausbruch