Islandporträt

 
 Abb.7: Satellitenbild Island, Quelle: www.wikipedia.de / Island, eigene Bearbeitung

Landschaft und Klima  

Die Insel Island liegt nordwestlich des europäischen Festlandes im Nordatlantik, sie wird vom Nördlichen Polarkreis (66.5°N) im Norden gestreift. Island ist vollständig vulkanischen Ursprungs, die Landschaft ist dementsprechend geprägt von unzähligen und verschiedenartigen Vulkanen. Der höchste Berg (Hvannadalshnjukur, vgl. Abb.31 Vulkantypen) erreicht eine Höhe von 2119m, was ungefähr der Höhe des Pilatus entspricht. Aufgrund der klimatischen Bedingungen sind Gletscher und Wasserläufe weitere sehr prägende Landschaftselemente. Der bekannteste See Island ist der Myvatn (Mückensee), er befindet sich im Nordosten an der Nahtstelle zwischen Nordamerika und Eurasien. Er ist deshalb von verschiedensten akttraktiven Vulkangebieten umgeben, ausserdem ist er aufgrund seines Mückenreichtums auch ein Brutparadies für Vögel. Auf dem Satellitenbild ist im Südosten der grösste Gletscher Islands, der Vatnajokull zu erkennen. Er ist grösser als alle Alpengletscher zusammen.

     
 Abb.8: Svartifoss

 Abb.9: Natürliche Eisskulptur

 Abb.10: Myvatn-See

Island liegt an der Grenze zwischen gemässigtem und polarem Klima. Insbesondere der Südwesten weist Merkmale des gemässigten Klimas auf: Dank des warmen Golfstroms ist es in dieser Region relativ warm und dank der Westwinde relativ feucht. Reykjavik z.B. weist immerhin eine Durchschnittstemperatur von ca. 5°C (Luzern ca. 9°C) und eine Niederschlagsmenge von ca. 900mm (Luzern ca. 1200mm) auf. Der Nordosten weist eher polares Klima mit tieferen Temperaturen und weniger Niederschlag auf.  

 
 Abb.11: Gletscherlagune Jokulsarlon

Flora und Fauna

Die Vegetation Island ist aufgrund der naturräumlichen Voraussetzungen nicht sehr artenreich. Die Waldvorkommen sind sehr spärlich und wenn, dann handelt es sich um niedrige Birkenwäldchen. Zahlreiche Aufforstungsprojekte haben in den letzten Jahren allerdings für eine Zunahme an waldähnlichen Gebilden gesorgt. An vielen Orten ist die Sukzession der Vegetation auf vulkanischen Böden sehr schön zu beobachten: von Flechten über Moose bis hin zu Gras- und teilweise auch Buschlandschaften.

 Abb.12: Flechte  Abb.13: Weidenröschen  Abb.14: Waldansätze

Auch die Fauna ist vor allem aufgrund der klimatischen Bedingungen relativ artenarm. Einheimische Landsäugetiere gibt es in Island praktisch keine. Ein grosser Arteinreichtum ist dagegen bei den Fischen und den Vögeln festzustellen.

   
 Abb.15: Papageientaucher auf Heimaey  Abb.16:  Buckelwal in der Bucht von Husavik

Wirtschaft

   
 Abb.17: Fischereihafen von Husavik  Abb.18: Touristen warten auf den Geysir

 

Nach wie vor der wichtigste Wirtschaftszweig Islands ist die Fischerei. Durch das Aufeinandertreffen von kalten und warmen Meeresströmungen begünstigt, weist Island überdurchschnittlich ertragsreiche Fischgründe auf. Diese sind auch mitverantwortlich dafür, dass Island (noch?) nicht der EU beigetreten ist, das Land will die Selbstbestimmung über die Fanggründe nicht verlieren. Der Finanzsektor hat in den letzten Jahrzehnten Island zu einem der wohlhabendsten Länder der Welt gemacht. Die neueste Entwicklung als Folge der weltweiten Finanzkrise ist durch die Medien auch bei uns bekannt geworden. Politische Konsequenz war ein Regierungswechsel anfangs 2009. Der Tourismus als weiteres wichtiges Standbein nimmt weiter an Bedeutung zu, ist aber im Vergleich zur Schweiz immer noch schwach ausgeprägt.

Bevölkerung

Island ist mit ca. 4 E/km2 sehr schwach besiedelt (CH: ca. 180 E/km2). Nur ca. 300'000 Menschen leben auf der zweieinhalb Mal so grossen Insel wie die Schweiz. Die Hauptstadt Reykjavik ist mit ca. 120'000 Einwohnern etwa so gross wie die Stadt Bern. Island war 2007 auf Rang 1 der HDI – Rangliste der UNO. Der HDI (Human Development Index) setzt sich aus Kaufkraft, Lebenserwartung und Alphabetisierungsrate zusammen. Allerdings ist beispielsweise die Arbeitslosenquote im Soge der Finanzkrise innerhalb eines Jahres von 1 auf 10% angestiegen!