Förderprodukte und Begleiterscheinungen

Förderprodukte

Unter Förderprodukten versteht man alles Material, das bei einem Vulkanausbruch ausgeworfen wird oder heraus fliesst. Förderprodukte können in den drei verschiedenen Aggregatszuständen auftreten.

flüssig: Lava
Gesteinsflüssigkeit, welche sich noch im Erdinneren befindet und viele Gase enthält, wird als Magma bezeichnet. Sobald Magma an die Erdoberfläche tritt und dadurch ihre Gase entweichen, wird von Lava gesprochen. Je nach Temperatur und chemischer Zusammensetzung werden verschiedene Lavatypen unterschieden. Wichtig ist insbesondere die Unterscheidung in schnell fliessende Lava (basische Lava, vor allem bei Schildvulkanen) und langsam fliessende Lava (saure Lava, vor allem bei Schichtvulkanen). Basische Lava erstarrt zu Basalt, dem häufigsten Gestein der Erdoberfläche, saure Lava erstarrt zu Rhyolith.

fest: Lockermaterial (=Pyroklastika)
Lockermaterial setzt sich aus in der Luft erstarrter Lava und mitgerissenem Gesteinsmaterial der Umgebung zusammen. Aufgrund der Grösse der einzelnen Gesteinpartikel wird das Lockermaterial in Asche (Durchmesser < 2mm), Lapilli (Durchmesser 2mm - 6cm) und Bomben (Durchmesser > 6cm) unterteilt. Verfestigt sich die ausgeworfene Vulkanasche, entsteht Tuff (mindestens 75% Asche).

gasförmig: Gase
Verschiedenste Gase entweichen bei der Umwandlung von Magma in Lava, es sind dies hauptsächlich Wasserdampf, Kohlendioxid und Schwefeldioxid.

 

Begleiterscheinungen

Begleiterscheinungen stehen nicht im direkten Zusammenhang mit einem Vulkanausbruch, treten aber in vulkanischen Regionen auf. Sie sind eine Folge des erwärmten Untergrunds und meistens permanent zu beobachten (im Vergleich zu den temporären Vulkanausbrüchen). Oft sind sie Nachfolgeerscheinungen von Vulkanausbrüchen, immer sind sie aber mit der Erhitzung von Wasser im Erdinneren verbunden.

heisse Gasaustritte
Befindet sich im Untergrund nur wenig von Magma erhitztes Wasser, wird dieses vor seinem Austritt in Gase umgewandelt. Gasaustritte können Temperaturen bis 800°C erreichen und werden nach ihrer chemischen Zusammensetzung unterschiedlich benannt: Fumarolen (Hauptbestandteil Wasserdampf), Solfataren (hoher Anteil an Schwefelverbindungen), Mofetten (hoher Anteil von Kohlendioxid).

heisse Quellen
Wo vom Magma erhitztes Grundwasser an die Erdoberfläche tritt, sind heisse Quellen zu beobachten. Die Temperatur kann dabei gegen 100°C erreichen. Ist das austretende Wasser mit feinem Gesteinmaterial (z.B. Ton) vermischt, spricht man von Schlammtopf.

Geysir
Eine spezielle Art heisser Quelle stellt der Geysir dar. Bei dieser Erscheinung wird das heisse Wasser in meist reglemässigen Abständen als Fontäne an die Erdoberfläche gespritzt. Die Anordnung der mit Wasser gefüllten Hohlräume im Untergrund ist entscheidend, ob das Wasser in Form einer heissen Quelle oder in Form eines Geysirs an die Erdoberfläche tritt.

 

 

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