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Letzte Änderung:
December 16. 2009 22:12:05

WARNUNG

Vulcano
 

 
 Abb.129: Gran Cratere auf Vulcano

 

Vulcano ist unter den Liparischen Inseln diejenige mit dem grössten Tagestourismus. Einerseits ist sie die Sizilien am nächsten gelegene Insel, anderseits lässt sich auf Vulcano mit relativ geringem Aufwand von ca. 1.5 h Wanderzeit eine äusserst eindrückliche Vulkanlandschaft erleben. Im Zentrum steht dabei der Cran Cratere, ein Vulkankrater mit fast idealtypischer Form. Hinzukommen die sehr zahlreichen Solfataren, welche den Kraterbereich gelb färben.

 

 

Letzte Ausbrüche

 

Die letzte grosse Ausbruchphase Vulcanos fand zwischen 1888 und 1890 statt. Dabei kam es zu heftigen Explosionen, die vor allem durch den Kontakt von Meerwasser mit der Magmakammer unter dem Vulkan entstanden. Dabei wurde keine Lava gefördert, sondern nur weg gesprengtes Gestein in unterschiedlichsten Grössen. So sind auf Vulcano die verschiedenen Lockermaterialien sehr gut zu sehen. Die damals wenigen Einwohner der Insel konnten sich per Schiff in Sicherheit bringen, die Sachschäden waren aber für damalige Verhältnisse enorm. Heute steht Vulcano permanent unter Kontrolle der Vulkanologen, da davon ausgegangen wird, dass der Vulkan jederzeit wieder ausbrechen könnte. Messinstrumente vgl. Abbildung.

 

   
 Abb.130: Vulkanische Bomben  Abb.131: Erosionsschlucht in vulkanischer Asche

Solfataren

 

Die heutige Aktivität beruht vor allem auf den unzähligen Fumarolen im Kraterbereich, wobei der Anteil der Solfataren (hoher Schwefelgehalt) besonders gross ist. Ausgestossener Schwefelwasserstoff oxidiert an der Luft und dabei es kann zur Ausscheidung von elementarem Schwefel (gelbe Farbe) kommen, teilweise auch von Eisensulfiden (rötliche Farbe) oder schwefliger Säure. Durch die schweflige Säure kann auch das umliegende Gestein angegriffen und in die verschiedenen Mineralien zersetzt werden. Besonders attraktiv präsentiert sich der ausgeschiedene Schwefel bei der Bildung von Schwefelkristallen, die feinen Nadeln sind aber sehr labil, geringste Berührungen zerstören die Kristallstruktur und es bleibt Schwefelpulver übrig. Bis zur Ausbruchsphase zwischen 1888 und 1890 wurde auf Vulcano Schwefel wirtschaftlich abgebaut, nach der Zerstörung der Infrastruktur durch die Ausbrüche aber eingestellt.

   
 Abb.132: Solfatare  Abb.133: Solfatare mit Schwefelkristallen

Beim Bestaunen der Solfataren ist Vorsicht geboten: Schwefeldämpfe sind nicht nur heiss, sondern sie können auch die Atemwege angreifen. Die Windrichtung sollte im Auge behalten werden und wenn man trotzdem von einer Wolke erfasst wird, ist es ratsam, den Atem anzuhalten und möglichst schnell die Wolke zu verlassen. Als Andenken an die Vulkanbesteigung nimmt man in seinen Kleidern sicher eine Prise Schwefelduft mit, dieser hält sich relativ hartnäckig in den Kleider. Ebenfalls Vorsicht geboten ist beim Betreten des Kraterbodens: Je nach Wind kann im Krater drin ein CO2 – See mit Sauerstoffarmut entstehen.

   
   

Fango

Ebenfalls zu den Attraktionen Vulcanos gehört der Schlammtümpel „Vasca di Fanghi“ am Fusse des Vulkans. Hier kann auf natürliche Art und Weise Fango betrieben werden. Mehrere heisse Quellen speisen den Tümpel, die graue schlammige Farbe ist ein Produkt der Gesteinszersetzung durch das schwefelhaltige Wasser. Gleich nebenan befinden sich auf dem Meeresboden natürlich heisse Sprudel.

   
 Abb.134: Schlammbad Vulcano  Abb.135: Faraglione beim Schlammbad Vulcano

 

  

 

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